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Zurück auf die Pfoten – Gelenkgesundheit beim Hund

Hunde sind wahre Bewegungskünstler und Energiebündel – bis die Gelenke anfangen zu knirschen wie ein altes Garten-häuschen im Wind. Aber keine Panik: Mit der richtigen Ernährung, etwas Hintergrundwissen und einer Prise Liebe können wir viel für die Gelenkgesundheit unserer Vierbeiner tun. Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag die wichtigsten Infos rund um das Thema mitgeben.



Zunächst die Basics: Was ist eigentlich ein Gelenk – und warum ist es so wichtig?

Stell dir ein Gelenk wie ein gut geöltes Türscharnier vor. Gelenke verbinden zwei oder mehr Knochen miteinander und ermöglichen im Zusammenspiel mit den Muskeln, Sehnen und Bändern die kontrollierte Bewegung. Rennen, springen, buddeln – all das geht nur dank gesunder Gelenke.


Ein typisches Gelenk besteht aus:

          ▪️ zwei Knochenenden, die aufeinandertreffen
          ▪️ Knorpel, der wie ein Stoßdämpfer wirkt und Reibung der Knochenenden aufeinander verhindert
          ▪️ Gelenkflüssigkeit (Synovia), die das Ganze schmiert
          ▪️ einer Gelenkkapsel, die alles zusammenhält
          ▪️ diversen Bändern und Muskeln, die für Stabilität und Bewegung sorgen

 

Durch Entzündungen, Abnutzung oder Fehlbelastungen können diese Elemente aus dem Gleichgewicht geraten und somit zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen [1]. In der Folge wird die Struktur irreversibel abgebaut und das Leiden deines Hundes beginnt. 😖



Mögliche Symptome, an denen du erkennst, dass dein Hund Gelenkschmerzen hat

Hunde sind wahre Künstler darin im Stillen zu leiden und über einen langen Zeitraum ihr Unwohlsein und Schmerzen kaum anzuzeigen. Das macht es für uns Hundehaltende oft schwierig zu erkennen, wann ein frühzeitiger Besuch beim Tierarzt angeraten ist. Gänzlich unmöglich ist es jedoch nicht, achte daher auf folgende Anzeichen bei deinem Vierbeiner: 

          ▪️ Steifheit, besonders nach Ruhephasen
          ▪️ Lahmen, Schonhaltungen oder verkürzte Schrittlänge
          ▪️ Bewegungsunlust und Verhaltensänderungen wie Zurückziehen oder Aggressivität
          ▪️ Schmatzen, Belecken oder Anknabbern der betroffenen Gelenke
          ▪️ mitunter auch schlechtes Fressen und Stressanzeichen


 

Welche typischen Ursachen gibt es für Gelenksbeschwerden?

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie es überhaupt zu Gelenkproblemen kommt, welche Einflüsse hierbei mitspielen und ob dein Hund überhaupt ein Risiko für diese Art der Erkrankungen hat. Zu den häufigsten Ursachen zählen: 


          ▪️ Alter: bis zu 80% der Hunde entwickeln im Alter Arthrose

          ▪️ Genetik: angeborene Knochenbaudefekte wie bspw. Patellaluxation, Hüft- und Ellenbogendysplasie

          ▪️ Übergewicht: jedes Kilo zu viel drückt auf die Gelenke und fördert gleichzeitig Entzündungen im Körper

          ▪️ Verletzungen: nach bspw. Frakturen oder Kreuzbandrissen kann es vermehrt zur Gelenkabnutzung kommen 

          ▪️ Überlastung im Welpenalter: Junghunde, die zu wild toben oder Treppen steigen, riskieren spätere Probleme



Futter für die Gelenke – her damit!

Als Ernährungsberaterin weiß ich: Die Gelenkgesundheit beginnt im Napf. Eine ausgewogene Fütterung ist entscheidend für die Gesundheit - in allen Bereichen. Folgende kleine aber wichtige Stellschrauben erzielen große Wirkung:


Die Basics einer gelenkfreundlichen Ernährung

 

          ✨️ Energiegehalt: das A und O zum Halten oder Erreichen des Idealgewichts

          ✨️ hochwertige Proteine: die enthaltenen Aminosäuren sind Bausteine für starke Muskeln, die die Gelenke entlasten

          ✨️ Omega-3-Fettsäuren: sie wirken entzündungshemmend [2]

          ✨️ Antioxidantien: Vitamin E, C & Co. schützen die Zellen

          ✨️ Mangan und Kupfer: sie unterstützen die Knorpelgesundheit

          ✨️ Calcium, Phosphor und Vitamin D: sind im korrekten Verhältnis essenziell für die Stabilität der Knochen

          ✨️ Meiden von Futtermitteln mit entzündungsfördernder Wirkung wie bspw. oxidierte Fette oder Zucker


Nahrungsergänzung mit Plan [3, 4, 5, 6]

          ➕️ Glucosamin & Chondroitin: Unterstützen den Knorpelaufbau

          ➕️ Methylsulfonylmethan (MSM)*: fördert Kollagenbildung, wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd

          ➕️ Grünlippmuschel: Reich an Omega-3 und Glykosaminoglykanen
          ➕️ Teufelskralle: pflanzlich, entzündungshemmend und schmerzlindernd
          ➕️ Hyaluronsäure: unterstützt als Bestandteil der Synovia die Gelenkschmierung 

          ➕️ Kollagen: unterstützt den Knorpelstoffwechsel und fördert das Bindegewebe

          ➕️ Weihrauch: schmerzlindernd

*bei diesem Supplement wird eine unterstützende Wirkung vermutet, jedoch fehlen abschließende wissenschaftliche Belege

 

Mein Tipp aus der Praxis: Supplementiere nicht einfach wild drauflos! Lass dich von einem Hundeernährungsberater oder Therapeuten beraten, der die Bedürfnisse deines Hundes analysieren und bei Bedarf gezielt Produkte kombinieren kann. Damit kannst du nicht nur deinem Hund besser helfen,  sondern sparst auf Dauer auch bares Geld!


💡 Hier findest du die Hilfe, die du suchst

 


Bewegung – gerne, aber bitte gelenkschonend!  

Von 0 auf 100 die Bewegung hochfahren macht besonders bei älteren und übergewichtigen Hunden mit Gelenks-erkrankungen keinen Sinn. Doch nicht nur für sie gelten die folgenden Empfehlungen für eine schonende aber nicht minder wirkungsvolle Bewegung:


          🌟 Belastung moderat steigern - gehe lieber mehrere kleinere Runden am Tag spazieren als eine zu lange

          🌟 unternehmt Spaziergänge lieber auf weichem Boden (Wald, Wiese, Sand, etc.)  statt Asphalt 

          🌟 Schwimmen ist gelenkschonend - eine Schwimmweste sorgt dabei für zusätzliche Sicherheit
          🌟 keine wilden Sprünge – auch wenn’s schwerfällt
          🌟 und zur Regeneration: hochwertige (orthopädische) Hundebetten unterstützen die Gelenke im Schlaf

 

Doch warum eigentlich das Ganze? Ganz einfach: Mit dem passenden Programm kannst du die Abwärtsspirale der schmerzenden Gelenke vermeiden.

Diesen Kreislauf gilt es zu durchbrechen – mit gezielter Therapie und Ernährung. Ideal hierfür eignet sich Physiotherapie - an Land oder auch unter Wasser. Unter Anleitung und Aufsicht eines Experten lernt dein Hund so neue oder ungewohnte Bewegungsmuster und du bekommst die passenden Übungen für Zuhause gezeigt. 


Fazit: Gelenkgesundheit ist Teamarbeit

Wenn es um gesunde Gelenke geht, bist du für deinen Hund ein wichtiger Puzzlestein zum Erfolg. Mit der richtigen Ernährung, gezielter Unterstützung und einem liebevollen Blick auf die Bedürfnisse deines Lieblings lässt sich viel erreichen. Suche dir dazu Unterstützung von erfahrenen Experten, wenn du unsicher bist, was dein Hund wirklich gerade braucht. Und auch wenn der Weg nicht immer leicht ist, dein Hund wird es dir mit Lebensfreude, Beweglichkeit und fröhlichem Schwanzwedeln danken.



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